Wir freuen uns, euch zwei Veranstaltungen Vortragsreihe ankündigen zu können. Wir sehen uns also am 27.03 im ZeWi und 03.04 im IG Metall Saal.

27.03.2025 19:00 Zentrum Wiesengrund
Alex Schmidt und Thomas Meyer-Falk
Zwischen Resilienz und Abgrund – Einblicke in die Welt der Gefängnisse
Gefängnisse sind zerstörerische Räume. Neben physiologischen Bedürfnissen, wie Durst und Hunger, gibt es spezifisch existenzielle Bedürfnisse: Bezogenheit, Transzendierung, Verwurzeltsein, Identitätserleben, Rahmen der Orientierung, Wirkmächtigkeit. Diese existenziellen Bedürfnisse werden in Gefängnissen nicht nur nicht erfüllt, sondern systematisch unterlaufen. Der Abgrund ist oftmals nur einen kleinen Schritt entfernt, der Boden beginnt zu schwanken, im nächsten Moment droht der Sturz in die Tiefe. Wie kann es möglicherweise dennoch gelingen, Haft, egal ob wenige Stunden in Polizeigewahrsam, einige Monate in Untersuchungshaft oder Jahre in der Strafhaft, seelisch zu überleben? Was können wir selbst aktiv tun, um solche schwierigen Lebensumstände besser zu überstehen? Was können wir tun, um Menschen, die von Haft bedroht sind oder dort schon einsitzen, entsprechend zu unterstützen?
Wir wollen Euch zu Anfang Einblicke in einen aktuellen Repressionsfall geben, der große Teile der bundesdeutschen Linken seit Jahren begleitet. Die Rede ist vom sogenannten „Budapest-Komplex“. Dazu wird es von einem Sprecher des „Solikreis Nürnberg“ einen Überblick zu den Geschehnissen in Ungarn, dem sogenannten „Tag der Ehre“, der Repression in der BRD und den aktuellsten Entwicklungen rund um die verfolgten Antifas – insbesondere dem beginnenden Prozess gegen Hanna – geben. Danach wird Thomas, der Ende August 2023 nach fast drei Jahrzehnten Gefangenschaft entlassen wurde, einen Input zum Leben und Überleben in Haft geben. Im Anschluss daran wird die Arbeit des „Solikreis Nürnberg“ vorgestellt, welcher als ein Akteur die politische Unterstützungsarbeit für Hanna und auch für die anderen verfolgten Antifas organisiert. Und dann soll zusammen diskutiert, mögliche Erfahrungen geteilt und Ideen entwickelt werden: wie sieht gelingende Soliarbeit aus, was hilft um eine Haftzeit zu überstehen.

03.04.2025 19:00 IG Metall Saal
Stefan Dietl
Die AfD und die soziale Frage
Gerne inszeniert sich die AfD als »die Partei des kleinen Mannes«. Tatsächlich steht sie jedoch für weiteren Sozialabbau, eine weitere Umverteilung von unten nach oben und den Abbau von Arbeitnehmerinnenrechten. Zu ihrer Prgrammatik gehört neben der Hetze gegen Migrantinnen und Geflüchtete, dem Kampf gegen die Rechte von Frauen und der Diskriminierung von queeren Menschen, auch die Ausgrenzung von sozial Benachteiligten.
Stefan Dietl wirft einen genaueren Blick darauf, welche Forderungen die AfD in der Wirtschafts- und Sozialpolitik eigentlich vertritt und welche verheerenden Auswirkungen deren Umsetzung hätten.